9/28/2006



Im nebenzimmer schaut meine freundin den kinofilm der pianist, der deutsche brüllt "schießen", es knallt, als ich mich, um dieses foto zu schießen, unsittlich auf eine stele setze, an einer zweiten mit dem fuß abstütze, sonnt sich drei reihen schräg rechts hinter mir eine frau. rund um das stelenfeld gibt es ein teures hotel, einen dunkin´ donuts, ein souvenir-geschäft. im fernsehen läuft ein spielfilm. der deutschen filmindustrie geht es so gut wie lange nicht, die bahn geht an die börse, über die feiern zum jahrestag der reichskristallnacht schreiben alle zeitungen, wohlwollend. in deutschland alles normal. es dreht sich was. dann ist ja gerade noch mal alles gut gegangen. die blumen, es ist auf dem photo nicht so gut zu sehen, sind längst welk als ich ankomme.

9/14/2006

Achtung Sektierer!

Der Don Alphons hat sich seinen Namenszusatz selbst und ohne Zuhilfenahme von Weihrauch oder eines Aspergils gegeben. Er schickt uns anlässlich des Besuches eines Sektenoberhauptes in seinem Wohnort Regensburg dennoch eine väterlich-moralische Ermahnung, nämlich "alles, was mit diesem Verein zu tun hat, sehr vorsichtig anzufassen. Alles hinterfragen, nichts als gegeben akzeptieren. Die sind 2000 Jahre alt, aber es sind 2000 Jahre gegen die Freiheit, und der Kampf um eben jene Freiheit ist noch lange nicht gewonnen - da reicht ein Blick zu unseren polnischen Nachbarn und den dortigen politischen Entwicklungen." Ameen!

Wer´s nur noch mit Sarkasmus ertragen kann, dem sei dieser satirische Kurzfilm wärmstens ans Herz gelegt.




Gott zum Gruße und bis zum nächsten post.

9/10/2006

Verschweigen, Lügen, Fälschen


Die Zeitung jungewelt und das Netzwerk Cuba veranstalten am 23.9. in Berlin eine Konferenz zum Thema "Verschweigen, Lügen, Fälschen - Der Einsatz von Medienmacht gegen fortschrittliche Kräfte am Beispiel Lateinamerikas". Den Aufruf findet ihr hier.
Den Einfluss der Medien auf das Bild, das wir uns von den Vorgängen in anderen Weltgegenden machen, kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Schließlich ist das was wir aus eigener Erfahrung über sagen wir mal - Bolivien oder von mir aus Brasilien - wissen tendenziell ungefähr NULL. Interessantes Thema also, ich fahre hin, mal sehen was es da zu essen gibt.

Und übrigens: Auch dazu gibt es ein hervorragendes und hervorragend passendes Zitat vom, bereits im gestrigen Post erwähnten, Herrn Tucholsky: "Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Totschweigen - und von dieser Waffe macht er oft genug Gebrauch."
(1921 in der Weltbühne)

9/09/2006

Noch eine Tasse Pfefferminztee, Herr Stalin? oder doch lieber ein Zimtplätzchen?

Wenn die öffentlich handelnden Personen so groteske Sachen sagen und so gefährdende Dinge tun, wie sie es heutezutage tun, dann wird es fast unmöglich gute Satire zu treiben. Denn, so entnehme ich einem der vielen sinnigen und lustigen Zitate des, heute nur noch dem Namen nach bekannten, Herrn Tucholsky: "Die Satire muss übertreiben (...), sie bläßt die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird." Sie - die öffentlich Handelnden, nicht die Satiriker! - sagen uns ja aber ganz klar, was für sie zählt und was sie vorhaben. Es ist schon fast nicht mehr komisch! Auch Tucholsky hatte Schwierigkeiten, Satire über die Nazis zu machen, wie wollte er bei diesem Thema noch übertreiben?! Er machte aber sehr guten Spaß über das was hinter ihnen steckte - die Interessen. Interessen, die es immer noch gibt...
Derart verwirrt, dürfte es Euch nun nicht mehr schwer fallen zu entscheiden, ob unten stehendes Plakat Satire ist oder Teil einer Werbekampagne.