6/30/2007

Block NS: Antifa-Aufruf zur Gegendemo in FfM am 07/07

Deutschland. Doitschland. Germany.

Wenn die Nazis am 7.7. das erste Mal seit langer Zeit wieder versuchen, in Frankfurt zu marschieren sind in der Reihe ihrer Gegner auch eine Menge derjenigen zu finden, denen es ganz anders um das Selbe geht. Wie könnte es anders sein, es ist – Überraschung – Deutschland. Vom Bund der Vertriebenen und der CDU über die Grünen bis hinein in die Linkspartei, die nationale Sache, also der Erfolg des “nationalen Allgemeinwohls” - das Adorno zurecht als vorgeblichen Schicksalzusammenhang zwischen den Menschen bezeichnet hat - im weltweiten Hauen und Stechen, ist ihr aller Kriterium. Und hier wie dort: wer von der Nation spricht, egal ob modern als „Patriot“ vom Standort und Heimat oder als „Freier Nationalist“ von Volk und Reich, der schweigt vom einzelnen Menschen. Ob Sterben fürs Vaterland oder Studiengebühren und Hartz IV für den Standort - die Nation kittet weltweit die kapitalistische, d.h. widersprüchliche, Gesellschaft zusammen anstatt ihre Abschaffung endlich auf die Tagesordnung zu setzen. Eine emanzipatorische Perspektive beginnt mithin erst da, wo diese täglich aufs Neue wahr gemachte Lüge vom nationalen Kollektiv aufhört.
Feind der Menschen – Freund der Völker…

Gleichwohl demonstrieren die verschiedenen Freunde und Freundinnen der Nationen und Völker anlässlich diverser Naziaufmärsche aus gutem Grund getrennt. Denn der bürgerliche Nationalismus birgt wenigstens eine Ahnung davon, dass er bloß das Produkt und die Ideologie einer gesellschaftlichen Entwicklung ist und wird dementsprechend relativ verstanden. Wenns der nationalen Wettbewerbsfähigkeit nützt dürfen eben auch mal Inder Deutsche werden. Für die Migranten, die nicht “fit und flexibel“ genug sind bleibt ja noch Abschiebung, Abschottung und täglich das Ertrinken vor den Toren der Festung Europa. Die Nazis bieten den bürgerlichen Nationalisten den Dreck, an dem diese ihre angeblich weiße Weste demonstrieren können. Die Nazis dagegen wollen nicht einmal das verstehen. Ihr völkischer und offen rassistischer Nationalismus überbietet den bürgerlichen an Barbarei noch um Längen. Das bißchen Aufklärung der bürgerlichen Gesellschaft ist ihnen schon zu viel – sie wollen dahin zurück wo es ganz dunkel ist; dahin wo sie auch ohne Eigenleistung andere Menschen quälen und wie Tiere behandeln darf. Sie wollen den Kapitalismus, dieses irrationale System, nicht verstehen und müssen die Juden dafür verantwortlich machen, weil sie sonst einsehen müssten was sie sind – das Letzte. Díe Nazis sind somit schrecklich unmodern und vor allem eins: verrückt gewordene Menschen. Ihnen ist mit der Waffe der Kritik nicht beizukommen, wo sie Auftreten hilft nur noch die Kritik der Waffen.
Nicht von dieser Welt?

Und obwohl es scheint als habe man den Nazi - wie er sich auch immer anziehen mag - aus dem Mittelalter hier her gebeamt, er ist von dieser Welt. Das Ergebnis einer menschlichen Emanzipation, die auf halbem Weg in Richtung Kommunismus stehen und so bei der Nation und anderen Geistern des Irrsinns, wie z.B. Religion, hängen geblieben ist. Und diese Geister werden die Bürger nun nicht mehr los, weil sie von der kapitalistischen Geisterbeschwörung (von Markt, Staat und Konkurrenz) nicht lassen wollen und dabei mitunter selbst zu Gespenstern werden. Das Ende dieser Geisterbahn bietet, heute wie damals, nur die vernünftige Einrichtung der Welt. Ohne die wird man auch den Nationalismus, diesen schlechten Ersatz für den Traum, den die Welt der Menschheit ständig auszutreiben versucht, nicht überwinden. Unser Ziel bleibt es daher, diesen Ersatz überflüssig zu machen.

Gegen jeden Nationalismus – Für den Kommunismus! Deutschland putz mei’ Schuh!

6/28/2007

Du bist antifa - Naziaufmarsch am 07.07.07 in FFM verhindern!

2/25/2007

Prima Klima

So, getz nimmt sich ma´ jeder von Euch eine Viertelstunde Zeit, folcht diesem Link und versteht dat Rätsel von den drei K´s. Warum die K-limakatastrophe mit K-pi-talismus nicht gelöst werden kann und wird und wieso wir deshalb anfangen sollten, uns über die Alternative K-ommunismus Gedanken zu machen. Und warum dat nich´ nur dat Klima freuen würde, sondern auch mich und Dich und (fast) alle...

Nachtrag an alle Zweite-Klasse-Fahrer

Schon lange ist bekannt, wie sich die Privatisierung der britischen Eisenbahn auf die Sicherheit der Schienen im speziellen und die Qualität der Bahn im allgemeinen ausgewirkt hat: verheerend. Gestern kosteten die Profitinteressen der neoliberalen Terroristen wieder eine Frau das Leben, vier weitere schweben wohl noch in Lebensgefahr. Ein moderner englischer Neigetechnik-Zug entgleiste wegen einer defekten Weiche.
Die britische Eisenbahn war Anfang der Neunziger privatisiert worden, mitsamt dem Schienennetz. Weil Reparaturen und Verbesserungen an diesem Schienennetz aber keine Rendite bringen, haben die neuen Eigentümer (zahlreiche verschiedene Firmen) nichts an den Gleisen repariert, geschweige denn verbessert. Seitdem herrscht Chaos auf den Bahnhöfen, die Züge fahren viel langsamer als früher und es gab bereits mehrere Unfälle.
Natürlich hat die Bundesregierung aus diesen Fehlern gelernt und wird einige Dinge klüger regeln. Aber eins sollte man sich merken: Wenn Profitinteressen regieren, ist die Sicherheit des Menschen (und damit die Menschenwürde) nicht mehr so wichtig.

2/21/2007

An alle Zweite-Klasse-Fahrer

Die Deutsche Bahn hat zwischen 2001 und 2005 1,5 Milliarden Euro eingespart. Prima? Nein, ist nicht prima! Sie hat diese Summe nämlich für notwendige Reparaturen an den Gleisen nicht ausgegeben. Der Bundesrechnungshof hat in Deutschland 2300 Mängel an den Gleisen gefunden, einige davon "sicherheitsrelevant" (da kann ees schiefgehen).
Warum macht die Bahn sowas?
1. a) Nur wenn ein Unternehmen fünf Jahre in Folge Gewinn macht, darf es an die Börse und da soll die Bahn bekanntlich hin.
b) Momentan gehört die Bahn dem Staat, der Staat wiederum "gehört" uns und wir können also durch Wahlen und andere Mittel indirekt Einfluss darauf nehmen, was für eine Politik die Bahn macht. Ob die Bahn von Darmstadt nach Mainz nur einmal die Stunde fährt oder ob der Bahnhof in, sagen wir, Schmitten im Vogelsberg überhaupt nicht mehr angefahren wird, ist also letztlich die Entscheidung des Volkes (ganz so gut lief es natürlich nie, aber es wäre möglich).
c) Darum soll die Bahn jetzt schnell privatisiert, also an einen Konzern verkauft werden, denn Demokratie finden die Demokraten im Bundestag überwiegend nur gut, weil es ihnen ´nen Arbeitsplatz sichert.
2. a) Das Unternehmen, das die Bahn kauft, will natürlich eine Bahnfirma kaufen die Gewinn macht.
b) also macht sich die Bahn schick (das sagen Börsianer wirklich so) und da sind 1,5 Mrd. weniger auf der Ausgabenseite quasi eine Menge Makeup wenn nich gar eine Penisverlängerung!
c) Die Sicherheit der Kunden ist zwar nicht egal, aber auch nicht sooo wichtig, langsamer müsse die Züge dadurch auch fahren und das Auto ist weiterhin die schnellere Alternative, was schlecht für die Umwelt ist.
d) Die Schienen sollen übrigens weiter dem Staat gehören, der wird dann die Schäden mit Steuergeld beheben, wovon ein privates Unternehmen profitieren wird. Das ist ungefähr so, als würde man sein Haus verrotten lassen, es dann zur Hälfte des Kaufpreises verscherbeln und nach dem Verkauf auf eigene Kosten renovieren lassen. Würdet ihr sowas machen? Wir machen es aber gerade, mit "unserer" Bahn.

Warum ich diesen Post schreibe: Die Bahn-Privatisierung ist noch nicht durch und kann also noch verhindert werden. Informationen gibt es bei bahnvonunten und bei bahn für alle


Schienennetz von Argentinien vor und nach der Bahn-Privatisierung!

2/18/2007

Tschüss Christiansen

Sabine Christiansen ist der Name derjenigen Moderatorin, die in ihrer gleichnamigen Talkshow-Sendung im Ersten am schamlosesten die große Umwälzung der Gesellschaft beworben hat – und natürlich vor allem bewerben ließ. Jedem Linken, der die Sendung einmal angeschaut hat (und viele von ihnen haben sie genau einmal angeschaut!) ist klar, wie die Zurichtung der Zuschauer funktioniert: Die Diskutanten diskutieren, ob dem Volk, dem großen Lümmel, die Faulheit mit Pest oder mit Cholera ausgetrieben werden soll.

Nun gibt Christiansen zur Sommerpause das Mikro ab. Ihre Nachfolgerin (das sexistische Word-Programm streicht mir dieses Wort als falsch an) hat bereits angekündigt, „das Rad nicht neu erfinden“ zu wollen. Damit ist klar: nicht Christiansen ist das Problem, das Problem steckt im System – im wirtschaftlichen, im medialen, auch im politischen.

Ich schreibe das, weil mich das Buch von Walter van Rossum dazu inspiriert hat. Es ist gut lesbar, nicht zu komplex und gibt einen guten Eindruck, welches Weltbild in den blühenden deutschen Medienlandschaften am liebsten vermittelt wird. Und wie und warum das gemacht wird...Manchmal hat van Rossum sogar kurze Einblicke in den Lauf der Dinge im Ka-pi-ta-lismus - aber nicht sehr oft. Ist bereits vergriffen, aber der bookdillah eures Vertrauens kann da sicher was machen!

Auch wissenswert ist alles was die Leute von Lobby Control über die Verteilung der Gäste bei "Christiansen" rausgefunden haben: pdf


Geniale Strategie: Wer Probleme lösen hilft, die sie vorher selbst geschaffen hat, ist immer reichlich beschäftigt und hat nie Probleme mit der Langeweile.

2/12/2007

Israel

Die einen sagen, die Juden, die dürfen das, die haben alles Recht sich zu verteidigen. Wegen der Shoah. Die anderen sagen (und im Link kommt es wie meist nur unterschwellig raus) die dürfen das ja gerade nicht, wegen der Shoah.
Und beide wollen jedenfalls nicht akzeptieren, dass Israel eben auch ein Land wie andere Länder ist. Nicht genau gleich, aber eben auch ein Land mit Vor- und Nachteilen, die nicht alle mit der Shoah zu tun haben; das nicht nur Gesetzen folgt, die dem deutschen Massenmord entspringen. Da muss Gemüse ge- und verkauft werden, Fernsehsendungen produziert und Versicherungen abgeschlossen werden, Rechnungen müssen beglichen werden und die Busse müssen fahren - aber da wären wir schon wieder beim Thema.
Dass es also in diesem Land, über das so gerne und so viel und so abstrakt debattiert wird, auch einen Alltag gibt, da bin ich mir sicher. Aber wie das genau ist, weiß ich nicht. Und bin auch zu feige oder zu klug, mir ein Urteil darüber zu erlauben. Schön finde ich deshalb immer Reiseberichte aus Israel. Die konkret hatte mal einen ganz tollen. Da kam ein zugfahrender Soldat vor, der hervorragende elektronische Musik hörte und eine alte Frau, die erst vorgab kein Deutsch zu verstehen und den Berichterstatter dann gar nicht mehr gehen lassen wollte vor Neugier über das Land aus dem sie als kleines Mädchen fliehen musste.
Eigentlich jedenfalls wollte ich euch nur einen Reiseblog empfehlen. Aber wenn es um dieses Land geht, kann ich mich wohl nicht kurz fassen. Hoffentlich komme ich eines Tages auch mal hin! Wenn Frieden ist?

2/11/2007

Fascists under Attack

Ich habe keine Lust auf Debatten, ob es Sinn macht sie zu verbieten. Sie sollen ja gar nicht nur verboten werden. Sie bekommen Geld, unser Geld. Das wir erwirtschaftet haben, auf das wir verzichten müssen. Diese Zombies! Ich habe keine Lust zu debattieren, ob wie wann warum. Ich sage: schlagen, wo man sie treffen kann - und zwar feste. Wie sie selbst sagen. Auf der Straße, auf die Köpfe (nur als Erwiderung) und eben auch in den Parlamenten. Und wer doch erst debattieren oder überzeugt werden möchte, der kann ja mal beim vvn-bda vorbeischauen (ich finde: einer der wichtigsten und vernünftigsten Verbände hierzulande).
Meine Bitte also: Folgt dem Aufruf. Und lasst es nicht dabei bewenden.